Pinot Noir - Wellenstein Foulschette
Als Guy über seinen Pinot Noir aus der Lage Fouleschette spricht, merkt man sofort, wie eng er mit diesem Wein verbunden ist. Die Reben stehen auf einer Hanglage bei Wellenstein, geprägt von grauem, lehmigem Keuper – ein tiefgründiger Boden, der Wasser gut hält und den Reben in trockenen Jahren viel Stabilität gibt. „Das ist ein Boden, der dem Pinot Noir Kraft gibt, ohne ihn schwer zu machen“, sagt Guy. Die Anlagen sind mittlerweile gut eingewachsen und stammen aus einer sorgfältigen Auswahl an Klonen, die er aus der Bourgogne und dem Elsass übernommen hat. „Wir wollten Pflanzenmaterial, das feine, fruchtbetonte Pinot-Stile ermöglicht.“
Die meisten Reben wurden um 2005 herum gepflanzt, wodurch der Weinberg heute ein ideales Alter erreicht hat: nicht mehr jung, aber auch nicht alt – kräftig genug, um Tiefe zu liefern, und gleichzeitig vital. Auf der Fouleschette stehen rund anderthalb Hektar Pinot Noir, ergänzt durch kleine Parzellen Pinot Gris und eine weitere Sorte, die den Charakter der Lage abrunden.
Der Jahrgang 2022 reifte etwa neun Monate im Barrique. Guy betont, dass er den Holzeinsatz so wählt, dass er Struktur gibt, aber nie dominiert. „Der Wein soll vom Holz profitieren, aber nicht davon abhängig sein.“ Im Glas zeigt sich genau das: eine feine, integrierte Holznote, die die Frucht trägt, nicht überdeckt. Besonders die Kirschfrucht – ein Markenzeichen dieser Lage – tritt klar hervor, begleitet von zarten würzigen Nuancen.
Guy beschreibt den 2022er als Pinot Noir, der erstaunlich früh zugänglich ist. „Er öffnet sich jung schon sehr schön“, sagt er, „mit einer weichen, freundlichen Art, die trotzdem Tiefe hat.“ Im Gegensatz dazu brauche der Pinot Noir aus der Top-Lage Kräizbierg oft mehrere Jahre Flaschenreife, um wirklich aufzublühen. Der Fouleschette 2022 dagegen zeigt seinen Charakter gerne schon früh.
Der Klimawandel stellt Pinot Noir immer wieder vor Herausforderungen, erklärt Guy. Nicht jedes Jahr erlaubt große Spitzenqualitäten. 2023 gab es zum Beispiel keinen Pinot Noir der obersten Kategorie, 2024 nur eine sehr kleine Menge. Umso mehr freut er sich über die ausgewogene Reife im Jahr 2022: „Das ist ein Wein, der Frucht und Struktur perfekt balanciert, ohne schwere Alkoholwerte.“
Kulinarisch sieht Guy den Fouleschette klar bei deftigen, aber nicht zu mächtigen Speisen – Gerichte, die seine Kirschfrucht und den feinen Holzton aufnehmen können. Besonders schwärmt er von Kombinationen mit Grillaromen oder einem leicht gekühlten Genuss im Sommer. „Das macht ihn unglaublich vielseitig“, erklärt er.
Dass der Pinot Noir Fouleschette 2022 in der Gastronomie besonders gut läuft – und dort oft als erster ausverkauft ist – überrascht Guy nicht. „Es ist ein Wein, der vielen schmeckt, weil er ehrlich ist. Frucht, Struktur, ein Hauch Holz – alles da, aber nichts aufdringlich.“
Für ihn ist dieser Pinot Noir ein Ausdruck einer Arbeit, die mit Ruhe, Sorgfalt und Feingefühl entsteht, und eines Lagencharakters, den man nicht kopieren kann – elegant, rotfruchtig, zugänglich und doch mit der Tiefe, die einen Wein über Jahre hinweg spannend hält.
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